Arnold Zweig


1887 - 1968

 

Arnold Zweig wurde am 10. November 1887 im schlesischen Glogau (heute: Glogów/Polen)als Sohn des jüdischen Sattlermeisters Adolf Zweig und dessen Frau Bianca geboren.
Ab 1919 arbeitet er als freier Schriftsteller am Starnberger See. Sein Kernthema umfaßt die Problematik von Judentum und Zionismus. Wie sein Freund Lion Feuchtwanger bringt Zweig zeitkritischen, humanistisch gefärbten Essays seine Kriegserlebnisse und Nachkriegserfahrungen in der Weimarer Republik klar zum Ausdruck. Zudem steht sein Werk durch Einflechtung tiefenpsychologischer Analysetechniken unter dem Einfluß seines späteren Briefpartners Sigmund Freud.
Im Mittelpunkt seines Meisterwerks "Der Streit um den Sergeanten Grischa"(1927) steht ein Justizmord, mit dem Zweig einen extremen moralischen Konflikt zwischen Individuum und unerbittlicher preußischer Generalität beschreibt. Dieser Roman wird von Zweig später dem unvollendeten Zyklus "Der große Krieg der weißen Männer" zugeordnet, dessen weitere Teile nach den wichtigsten Etappen der von 1913 bis 1918 gegliedert sind, jedoch nicht in chronologischer Reihenfolge erscheinen ("Junge Frau von 1914" (1931), "Erziehung vor Verdun" (1935), "Einsetzung eines Königs" (1937), "Die Feuerpause" (1954), "Die Zeit ist reif" 1957)). Mit dieser desillusionierenden Chronik thematisiert er in episch breiter Darstellung nach der traditionell realistischen Erzählweise seiner literarischen Vorbilder Theodor Fontane und Thomas Mann die Ursachen und Folgen des Ersten Weltkriegs. Hierbei unterzieht er insbesondere den preußischen Militarismus und die verbreiteten Vorurteile, Irrtümer und Utopien bürgerlicher Intellektueller einer eingehenden Analyse.
Als engagierter Kommunist wollte Zweig darstellen, wie eine friedliche Welt durch den Imperialismus und den Kapitalismus zu Grunde gerichtet wird. Dies führte aber nie zu purer Agitation im Sinne des bedingungslosen Klassenkampfes: Zweig stellte Menschlichkeit und Pazifismus über alles und wendete sich deshalb gegen jede Gewalttat, auch gegen den gewaltsamen Fortschritt humanistischer Revolutionen.


 

Ausgewählte Literatur:

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Arnold Zweig: Erziehung vor Verdun.
Aufbau TB, Berlin, 2001.
553 Seiten, 10 EUR.
ISBN: 3746652111

Arnold Zweig:
Junge Frau von 1914.
Aufbau TB, Berlin, 2001.
391 Seiten, 8,95 EUR.
ISBN: 3746652103

Arnold Zweig:
De Vriendt kehrt heim.
Aufbau TB, Berlin, 1994.
297 Seiten, 7,95 EUR.
ISBN: 3746652022

Arnold Zweig:
Bilanz der deutschen Judenheit 1933.
Aufbau Verlag, Berlin, 1998.
441 Seiten, 34 EUR.
ISBN: 3351034237

Heinz Kamnitzer:
Ein Mann sucht seinen Weg. Über Arnold Zweig.
GNN-Verlag, Schkeuditz, 2001.
146 Seiten , 9,50 EUR.
ISBN: 389819065X

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Weiterführende Links:

Ein ausführlicher und thematisch sehr gut eingeordneter Lebenslauf Zweigs:

http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/ZweigArnold/