Die Literatur der "Neuen Sachlichkeit"
in der Weimarer Republik
Robert Musil |
Marieluise Fleisser |
Ödön von Horváth |
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In der Politik der Zeit vollzog sich ein Demokratisierungsprozess,
der sich auch im kulturellen Leben spiegelte. Die Literatur der "Neuen
Sachlichkeit" sollte Dramatiker bevorzugten nun oftmals satirische Komödien
gegenüber dem hohen Pathos der Tragödie. Vor allem Bertolt Brecht
hat mit seinem "Epischen Theater" Theatergeschichte geschrieben.
Er versuchte hier den Zuschauer durch Verfremdung zu desillusionieren,
und ihn zum Nachdenken über das auf der Bühne gezeigte Geschehen
zu bringen. Die Literatur der Weimarer Republik näherte sich vielfach dem Journalismus an. Stofflich zeigte sich das an der Vorliebe für aktuelle "Tatsachen" und am zunehmenden Interesse der Autoren an den neuen Medien des Films und des Rundfunks. Stilistisch setzt zum Beispiel Alfred Döblin in seinem Roman "Berlin Alexanderplatz" die Mittel der Collage und Montage ein, Piscator arbeitete an einem Konzept des dokumentarischen Theaters und Egon Erwin Kisch verhalf 1924 mit seinem Sammelband "Der rasende Reporter" der Reportage zu literarischer Anerkennung. Die Revolution und die Zeit unmittelbar vor dem ersten Weltkrieg beschäftigten die Literatur der Weimarer Republik unaufhörlich. Vitalistische und sozialdarwinistische Apologien des Krieges und des Kampfes (etwa bei Ernst Jünger) stehen hier neben einer kriegkritischen Literatur, wie sie Erich Maria Remarque 1929 in seinem Erfolgsroman "Im Westen nichts Neues" vorlegte. Die formale Experimentier- und Innovationsfreudigkeit
der frühen Moderne fand in der "Neuen Sachlichkeit" an
dem Willen zur Popularität ihre Grenzen. Überhaupt war der kunstrevolutionäre
Elan, der den literarischen Jugendbewegungen bis hin zum Expressionismus
und Dadaismus eigen war, mittlerweile beschränkt: Die literarischen
Repräsentanten der Weimarer Republik, als die sich Gerhard Hauptmann,
Heinrich und Thomas Mann verstanden, hatten ihre Jugendphase längst
hinter sich. |
Kurt Tucholsky |
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Arnold Zweig |
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Hans Fallada |
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Hermann Hesse |
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Ludwig Renn |
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Ernst Jünger |
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Thomas Mann |
Erich Maria Remarque |
Bertolt Brecht |
Hedwig Courths-Mahler |
Egon Erwin Kisch |
Quelle: Vorlesungsskript WS 2000/2001; Thomas Anz