Literatur der Nachkriegszeit

(1945-1968)

 

Alfred Andersch

(1914-1980)

 

Alfred Andersch wird am 04. Februar 1914 in München geboren. Da sein Vater autoritär und rechtskonservativ ist, muß er auf das Wittelsbacher Gymnasium in München gehen. Er verläßt vorzeitig die Schule, um eine Buchhandelslehre zu beginnen. Von 1931 bis 1933 ist er arbeitslos. In dieser Zeit beginnt er, sich Kommunistischen Jugendverband zu betätigen. Aufgrund dieser Tätigkeit wird er 1933 von den Nationalsozialisten verhaftet und in das KZ Dachau gebracht. Nach seiner Freilassung wird er unter Aufsicht der Gestapo gestellt.
Bis 1937 arbeitet er in München als Industrieangestellter und geht danach nach Hamburg, wo er zunächst als Werbetexter und anschließend als Angestellter einer Fotopapierfabrik beschäftigt ist.
1940 wird er als Soldat eingezogen und in Frankreich stationiert. Nachdem er entlassen und 1943 wiederholt eingezogen wird, desertiert er 1944 in Italien, indem er zu den Amerikanern überläuft. Als Kriegsgefangener in den USA beginnt er Beiträge für die Zeitschrift "Der Ruf- Blätter für deutsche Kriegsgefangene" zu schreiben.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland ist er zunächst Redaktionsassistent bei Erich Kästner bevor er 1946 zusammen mit Hans Werner Richter dieselbe Zeitung in Deutschland herausbringt für die er in den USA so viele Beiträge verfasst hat:
"Der Ruf- Unabhängige Blätter der jungen Generation". Aus dieser Zeitschrift begründet sich die Gruppe 47, an deren Lesungen Andersch von Anfang an teilnimmt. Als die Aktivitäten dieser Gruppe in den frühen 50er Jahren kommerzieller werden, zieht er sich von ihr zurück.
In dieser Zeit erscheint sein autobiographischer Bericht "Die Kirschen der Freiheit", der erstmals 1950 in der FAZ unter dem Titel "Flucht in Etrurien" in Fortsetzungen erscheint und 1952 als Buch veröffentlicht wird.
Von 1948-1950 leitet er das Abendstudio des Senders Frankfurt/M., zu der er 1952-1954 die Buchreihe "studio frankfurt" herausgibt.Hier macht er Werke von Ingeborg Bachmann, Arno Schmidt oder Heinrich Böll bekannt.
Ab 1955 ist er Leiter des "radio essays" des Senders Stuttgart und Herausgeber der Zeitschrift "Texte und Zeichen". Er versucht darin und auch in den Radiosendungen seinen Hörern viele verschiedene Autoren bekannt zu machen und das Interesse für sie zu wecken. Es erscheinen in der Zeitschrift, Texte von Adamov, Beckett, Neruda, Barthes, Sartre oder Hemingway.
1957 wird sein erster Roman "Sansibar oder der letzte Grund" veröffentlicht. 1958 zieht er sich nach Berzona/Italien zurück und arbeitet dort als freier Schriftsteller.
In den folgenden Jahren publiziert er Romane ("Efraim", 1967), Reiseberichte, Erzählungen ("Ein Liebhaber der Halbschatten", 1963), Hörspiele und einen Essayband ("Die Blindheit der Kunst", 1965). 1974 publiziert er seinen letzten Roman "Winterspelt" und kurz vor seinem Tod am 21. Februar 1980 in Berzona beendet er seine Erzählung "Der Vater eines Mörders".

 

 

Literatur

 

Stephan Reinhardt:

Alfred Andersch. Eine Biographie.

Diogenes, Zürich 1996.
768 Seiten.
EUR 17,90
ISBN 3257228740

 

Alfred Andersch:

Sansibar oder der letzte Grund.

Diogenes, Zürich 2000.
158 Seiten
EUR 5,90
ISBN 3257200552

 

Alfred Andersch:

Die Kirschen der Freiheit.

Diogenes, Zürich 2000.
158 Seiten
EUR 5,90
ISBN 3257200013

 

Alfred Andersch:

Efraim.

Diogenes, Zürich 2000.
350 Seiten
EUR 8,90
ISBN 3257202857

 

Alfred Andersch:

Fahrerflucht und andere Hörspiele.

Diogenes, Zürich 2001.
53 Seiten
EUR 8,90
ISBN 3257231687

 

Alfred Andersch:

Der Vater eines Mörders.

Diogenes, Zürich 2000.
139 Seiten
EUR 5,90
ISBN 3257204981

 

Weiterführende Links

 

www.goethe.de/os/hon/aut/deand.htm
Die Andersch-Seiten des Goethe-Instituts in Honkong. Linkliste zum Autor, zu iseinem Werk. Außerdem Links zu Bildergalerien, Sekundärliteratur und zu Literaturgeschichtlichem.


http://www.skku.ac.kr/german/essay/mla_bibl/anders98.htm
38 Nachweise von Sekundärliteratur zu Alfred Andersch aus der MLA-Bibliography 1981-1998.


http://www.uoregon.edu/~dgilfil/pdf/anderschbib.pdf
Bibliographie Alfred Anderschs, Bücher und Zeitschriftenbeiträge. Acrobat Reader wird benötigt, um die Auflistung der einzelnen Werke Andersch einsehen zu können. Außerdem werden chronologisch Aufsätze und Beiträge in Zeitschriften von 1946-1983 zu und über Andersch Werk aufgelistet.


http://www.krref.krefeld.schulen.net/biographien/b0005t00.htm
Jahresarbeit: 'Über den Schriftsteller Alfred Andersch' von Nico Walden. Enthält eine ausführliche Biographie. Es werden außerdem die Punkte: Sozialisation, Nationalsozialismus und Krieg, Der Journalist, Die Arbeit als Autor und Zusammenfassungen zu "Sansibar oder der letzte Grund" unde "Die Rote" gegeben.