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Literatur im Dritten Reich

Wenige Monate nach der Machtübernahme begann eine "geistige Erneuerung" der deutschen Kunst und Kultur, die von den Nationalsozialisten geprägt wurde. An die Stelle des undeutschen Geistes sollte ab 1933 die NS- Literatur rücken. Im Vordergrunde der nationalsozialistischen Literatur stand die Idealisierung von Bauerntum, von der Volksgemeinschaft, die Blut- und Bodenideologie, die Herauskristallisierung des Krieges und des soldatischen Heldentums.
Es entstand zum einen die Literatur, die weder überzeugende Fragen und Antworten zu den neuen Problemen aufwarf noch Widerstand oder Zustimmung literarisch ausformulierte. Zum anderen gab es die Widerstandsliteratur, die jedoch nur illegal verbreitet werden konnte und durch die die Autoren ihr Leben aufs Spiel setzten. Einige wählten wegen der politischen Verfolgung den Freitod, wie Jochen Klepper. Autoren, wie zum Beispiel Erich Kästner, die nicht für den Nationalsozialismus schreiben wollten, jedoch im Lande blieben, versuchten unterzutauchen oder sich auf irgendeine Weise im Deutschen Reich durchzuschlagen. Es gibt daher neben der "äußeren" Emigration auch die "innere". Die "innere Emigration" nahmen unter anderen Hans Carossa und Gottfried Benn für sich in Anspruch. Carossa gehörte dabei aufgrund seiner literarischen Fähigkeiten und seines hohen Bekanntheitsgrades im In- und Ausland zu den von den Nationalsoziallisten am meisten gefördertsten Schriftstellern. Ebenso wie Carossa ließ sich auch Gerhard Hauptmann vom NS-Regime propagandistisch vereinnahmen. Beide sympathisierten jedoch nicht mit der Weltanschauung des Nationalsozialismus. Gottfried Benn hingegen begrüßte die nationalsozialistische Machtübernahme, wurde jedoch als dekadenter Expressionist abgelehnt. Als bedeutende Schriftsteller wurden vor allem Josef Weinweber, Kurt Eggers, Gerhard Schumann, Heinrich Anacker, Robert Hohlbaum oder Georg Schmückle von den Nationalsozialisten gefeiert.
Ab 1933 erreichten vor allem Kriegsromane und Freiräume, in denen zwischen 1933 und 1945 eine beachtliche Anzahl von bedeutender nicht-nationalsozialistischer Literatur entstehen konnte. Darunter zählte man unter anderem Werke von Fallada: "Wer einmal aus dem Blechnapf frisst" (1934) und "Wolf unter Wölfen" (1937). Vor allem aber bedeutend war das Werk von Ernst Jünger, der in "auf den Marmorklippen" (1939) das NS-Regime und seinen als geistlos empfundenen Totalitarismus angriff.
Am 22. September 1933 folgte nach der Bücherverbrennung das Reichskulturkammergesetz, durch das alle Kulturäußerungen unter die Zensur des Staates gesetzt wurden. Um künstlerisch tätig zu sein, musste man Mitglied in der Reichskulturkammer sein. Das bedeutete für alle Juden und politische Gegner Berufsverbot. Mit Martin Buber und Max Tau wurden 1935 die letzten renommierten Autoren aus der RSK ausgeschlossen. 1936 wurde die Kritik an Kunstwerken verboten. An die Stelle des Kunstkritikers wurde der Kunstschriftleiter gestellt, der Begriff der Kritik wurde abgelöst durch den Begriff des Kunstbegriffs. Hierin sollte nicht gewertet werden, sondern eine Darstellung des Textes und somit eine Würdigung geschaffen werden. Die Sprache, die den Nationalsozialismus untermauern sollte, nannte man sarkastisch Lingua Tertii Imperii.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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